Studie von REWE Group, PION3ERS und Ad Alliance bestätigt Relevanz der Aufmerksamkeit.
Alle reden über Attention – aber welche Faktoren sind eigentlich entscheidend, um die Aufmerksamkeit von Konsument*innen gegenüber Werbung zu erhöhen? Genau mit dieser Frage beschäftigte sich auch die REWE Group mit ihren Geschäftseinheiten REWE, PENNY, toom und DERTOUR. Gemeinsam mit ihrem Vermarktungspartner Ad Alliance und der für die REWE Group exklusiv zuständigen Mediaagentur PION3ERS sowie dem Research-Partner OMD Insights wurden im Rahmen einer groß angelegten Bewegtbild-Studie die zentralen Treiber für die Aufmerksamkeit (Attention) bei verschiedenen Werbemitteln identifiziert. Zielsetzung: Herausfinden, worauf es wirklich ankommt, um als Marke besonders aufmerksamkeitsstark zu kommunizieren.
Größte Eye-Tracking-Studie eines Werbungtreibenden in Deutschland
Das Thema Attention, also die tatsächliche Aufmerksamkeit von Zielgruppen, etabliert sich mehr und mehr als zentrale Währung in der Mediaplanung. Aus gutem Grund: Im Zeitalter der Ablenkung werden Marken und Botschaften immer selektiver wahrgenommen. Umso wichtiger ist ein Verständnis, wie Aufmerksamkeit für die eigene Marke in der Kommunikation geschaffen und erhöht werden kann.
Um detaillierte Erkenntnisse zur Aufmerksamkeit und Wirkung von Markenkommunikation auf verschiedenen Bewegtbildkanälen zu generieren, hat die REWE Group mit ihrer Agentur und der Ad Alliance die mit über 2.000 Testpersonen womöglich größte Eye-Tracking-Studie für einen einzelnen Werbungtreibenden in Deutschland aufgesetzt. Dabei wurden Kampagnen getestet, die im linearen TV, in Mediatheken, in gängigen Bewegtbildformaten auf YouTube, Facebook, Instagram aber auch auf Werbeflächen in redaktionellen Umfeldern liefen – und deren Wirkung auf unterschiedlichen Devices.
„Unser gemeinsamer Anspruch als Pioniere ist es, vorwegzugehen und mehr über die Wirkungszusammenhänge von Bewegtbildwerbung zu erfahren. Um herauszufinden, welche Kennziffern eines bestimmten Kunden welchen Beitrag leisten, braucht es eine solche groß angelegte Werbewirkungsstudie“
Joel Koch, Geschäftsführer PION3ERS
Stärken der Kanäle optimal nutzen
Die Ergebnisse zeigen: Device und Werbeformat haben einen entscheidenden Einfluss auf die Attention. Hier zeigen sich zwischen verschiedenen Werbeformaten erhebliche Unterschiede. Diese Unterschiede sind so groß, dass der Wert einer solchen Studie deutlich wird: Während im stärksten Format 83 Prozent des Spots gemessen an der Spotlänge aktiv betrachtet werden, sind es im schwächsten Format gerade einmal 34 Prozent bei gleicher Spotlänge. Somit kann die aktive Attention je nach gewähltem Format bis zu 2,4-mal so hoch ausfallen. Entsprechend wird die Attention als KPI in der Mediaplanung der Zukunft einen immer größeren Stellenwert einnehmen.
In dem Zuge lässt sich auch bemessen, wie viel stärker Formate wahrgenommen werden, die sich nicht überspringen lassen: Bei forcierten Werbekontakten ist die Aufmerksamkeit um bis zu 40 Prozent höher als es bei ‚skippable‘ Formaten der Fall ist. Und auch die Wirkung kann bei erzwungenen Kontakten um bis zu 50 Prozent höher ausfallen.
Zielgruppenspezifische Asset-Gestaltung
Dass jüngere Zielgruppen Inhalte schneller konsumieren, ist wenig überraschend. Dieser Effekt lässt sich nun aber auch quantifizieren: Die aktive Betrachtungsdauer in der Altersgruppe 18-39 Jahre ist im Schnitt knapp 20 Prozent geringer als es bei den 40-59-Jährigen der Fall ist. Für Werbetreibende bestätigt das Ergebnis, dass sie in ihren Bewegtbildproduktionen, insbesondere bei freiwilligen Werbekontakten, die übersprungen werden können, deutlich schneller auf den Punkt kommen müssen. Darüber hinaus ist eine frühe Wiedererkennung der Marke in Kombination mit einem aufmerksamkeitsstarken Spot-Einstieg essenziell.
Strahlkraft der Marke entscheidend für Recall
Anders als man vermuten könnte, zeigen die Studienergebnisse, dass die persönliche Relevanz einer Marke für einzelne Spot-Betrachter*innen keine Auswirkung auf die Aufmerksamkeitsspanne hat. Markenspezifische Faktoren wie Relevanz, Erreichbarkeit und Kundenstatus haben keinen Einfluss auf die aktive Attention, aber auf die kognitive Verarbeitung im Sinne des Recalls. Je präsenter eine Marke ist, umso stärker wird ein einzelner Werbekontakt erinnert.
Die Relevanz der Marke für Kund*innen treibt somit also nicht zwingend die Attention, hat jedoch einen Einfluss darauf, ob sich Konsument*innen am Ende an die Werbung und Details erinnern können. Ist eine Marke im Relevant Set von Betrachter*innen verankert, ist die Erinnerungsleistung an die Werbung 20 Prozent höher als bei Personen, die die Marke nicht im Relevant Set haben.
Attention wird zur neuen Währung – und somit die „Kosten pro aufmerksamer Sekunde“ zur neuen Planungsgröße
„Reichweite allein bringt uns nichts. Es kommt auf Wirkung an und dafür ist Aufmerksamkeit eine wichtige Voraussetzung. Das ist nicht neu, allerdings gab es bislang kaum Ansätze zur Integration von Aufmerksamkeit in die Mediaplanung. Mit unseren neuen Erkenntnissen setzen wir unser Geld effizienter ein und vermeiden Werbung, die ausgespielt wird, aber wenig bringt.“
Dr. Jan Flemming, Geschäftsleiter PENNY Marketing & REWE Group Media
Und genau da lohnt es sich, auf kundenspezifische Zahlen zu vertrauen anstatt rein auf Bauchgefühl. Um Werbewirkung zu steigern, empfiehlt es sich, die Attention-Werte als Gewichtungsfaktor mit der Reichweiten-Maximierung zu kombinieren. So lässt sich der TKP als Entscheidungskriterium erweitern um Attention. Unter Einbeziehung der Studienergebnisse kann für jeden Kanal eine neue Planungsgröße berechnet werden.
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Methodik:
Grundlage der Ergebnisse bildet eine in verschiedenen Teststudios (Berlin, München, Frankfurt am Main, Bochum, Leipzig, Hamburg) 2023 durchgeführte Eye-Tracking-Studie mit anschließender Wirkungsbefragung. Teilnehmer*innen waren n=2.011 Proband*innen zwischen 18 und 59 Jahren, die repräsentativ für Deutschland rekrutiert wurden, wobei jeder Kanal/jedes Format von n=200 Proband*innen bewertet wurde.