Viele Referenten, eine Mission: Die Kinderzielgruppe. Digitale Ausgabe der Kinderwelten ab sofort abrufbar.
Klein und intim, statt große Bühne und vor Ort – Kinderwelten 2020 goes online. Ad Alliance und SUPER RTL schenken dem Nachwuchs auch in Zeiten von Corona die gebührende Aufmerksamkeit und präsentieren spannende Informationen zur Kinder- und Familienzielgruppe – im Netz statt live. Der Themen-Mix aus Vermarktung, Mediennutzung und Gesellschaftspolitischem wird von bekannten und neuen Expertengesichtern aus der Forschung präsentiert – und das unter neuen Rahmenbedingungen: Ungewohnte Umgebung, Solo-Präsentieren vor der Kamera, ein „Geisterpublikum“ und ein gewisser Erwartungsdruck des heimlichen Kinderweltenchefs – dem Haselhörnchen, das mit einem Grußwort dabei ist.
Gewisse Erwartungen schüren auch Vortragstitel wie „Ein Leben ohne Medien ist möglich, aber sinnlos“, „Das will ich haben!“, „Wünsch dir was!“ oder „Urban, hip und Einzelkind?“. Eines vorab: Die Erwartungen werden erfüllt. So wird die Kinderwelten-Frau der ersten Stunde, Birgit Guth (SUPER RTL), ein Update zur aktuellen Geräteausstattung von Haushalten mit Kindern sowie zum Gerätebesitz der Kinder selbst liefern. Darüber hinaus wird sie in ihrem Vortrag „Zwischen Browser, Klick und App“ darauf eingehen, was beim Kommunikationskonzept für neue digitale Produkte für die Kinderzielgruppe zu beachten ist. Neues Gesicht in der Expertenrunde ist Linda Dohmen (Mediengruppe RTL), die ebenfalls die Zielgruppenansprache in den Fokus rückt und dabei Werbespots genauer „auseinanderpflückt“. Ihr Ansatz: Vorhandenes Wissen nochmals auf Herz und Nieren prüfen und mit neuen Erkenntnissen ergänzen. Das Ergebnis: Ein wirkungsvoller Spot muss insgesamt vier Dimensionen erfüllen – die Einordnung, das Verstehen, das Erleben und das Mitgeben/-nehmen; natürlich mit dem Ziel einer jeden Kommunikation des „Haben-Wollens“. Für die Einordnung brauchen Kinder Identifikationspotenzial, etwas, das sich in ihrer persönlichen Lebenswelt wiederfinden lässt und glaubwürdig ist. Zum Verständnis braucht es eine gemeinsame Basis, die Sprache. Hier gilt es, einfache und klare Botschaften zu formulieren und das Produkt zu erklären. Damit der Spot zum Erlebnis wird, muss die Szenerie kindgerecht sein – Spiel-Action, Phantasiewelten und Humor sollten im Mittelpunkt stehen. Klare Erinnerungsmerkmale, wie Bilder, Namen oder Verpackungen sorgen dafür, dass Kinder genau kommunizieren können, was sie meinen und was sie sich wünschen.
Wünsche stehen in der Kinderzielgruppe schon immer hoch im Kurs – auch bei den Veranstaltern der Kinderwelten. Wunsch-Experte Dr. Markus Becker (Dentsu Aegis Resolutions) präsentiert eine aktuelle Ausgabe der Studie „Gewünscht, gekauft, geschenkt“. Beim letzten Mal (im Jahr 2018) wurden die Feiertage Weihnachten, Nikolaus und Ostern unter die Lupe genommen, diesmal rücken Geburtstag, Einschulung und die „Einfach-So“-Geschenke in den Fokus. Wie tief sie dafür in die Tasche greifen und welche Inspirationsquellen Kinder und Eltern nutzen, präsentiert er digital.
Keine Kinderwelten ohne ein gesellschaftspolitisches Thema. Diesen Part übernimmt Kai Weidlich (Agentur Publik, Ludwigshafen). In seinem Vortrag „Urban, hip und Einzelkind?“ gibt er interessante Einblicke in die deutsche Gesellschaft und vor allem darauf, wie und wo Kinder Zuhause sind. Dabei richtet er den Blick nicht alleine auf Familienkonstellation und Wohnsituation, sondern schaut auch auf das Verhältnis von Pflicht und Freizeit im Alltag.