Die globale Medienindustrie hat das Potenzial von Gen-AI-Tools frühzeitig erkannt und implementiert innovative Lösungen in den verschiedenen Mediengeschäften.
Die Einführung von generativer AI in den einzelnen Medienbranchen erfolgt unterschiedlich schnell und ist dementsprechend unterschiedlich weit fortgeschritten. Das zeigt die neue Studie "State of Play: Exploring Generative AI‘s Transformative Effects on the Media & Entertainment Industry", die das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen Bertelsmann jetzt vorgelegt hat. Partner bei der Erstellung der Erhebung sind Enders Analysis und Arthur D. Little. Die Studie untersucht mehr als 200 branchenspezifische Beispiele für die Anwendung von Artificial Intelligence (AI). Außerdem analysiert sie die verschiedenen AI-Modelle, ihre Einsatzmöglichkeiten sowie ihre Auswirkungen auf die Geschäftsabläufe in der Medienindustrie.
Die neue Studie kommt zu dem Schluss, dass die Medienindustrie AI vornehmlich mit dem Ziel einsetzt, Geschäftsabläufe zu optimieren, Marketing-Content zu generieren und neue Services zu realisieren. Dies gilt gleichermaßen für die vier untersuchten Bereiche Broadcasting, Marketing, Publishing und Recorded Music. Die Studie zeigt, dass die Einführung generativer AI-Modelle in den einzelnen Medienbranchen an unterschiedlichen Stellen der jeweiligen Wertschöpfungskette mit unterschiedlicher Geschwindigkeit erfolgt und daher unterschiedlich weit fortgeschritten ist. Aus diesem Sachverhalt ergeben sich spezifische Herausforderungen und Chancen für jedes einzelne Branchensegment.
In der Musikbranche ermöglicht künstliche Intelligenz Fortschritte in Bereichen wie Musikproduktion, -komposition und -vermarktung. Wichtige Akteure implementieren aktiv AI-gesteuerte Lösungen. Im Gegensatz dazu hat die Film- und Fernsehbranche AI-Anwendungen nur verlangsamt eingesetzt, da die Branche während des Streiks der Drehbuchautoren und Schauspieler im Jahr 2023 eine „Innovationspause“ einlegte, um über die Rolle der AI in den kreativen Prozessen zu reflektieren. Die Film- und TV-Branche wiederum konzentrierte sich bisher vor allem darauf, Algorithmen zur Empfehlung von Inhalten zu verbessern und bestimmte Aspekte der Produktion und Postproduktion zu automatisieren, einschließlich der Lokalisierung, der Lippensynchronisation und von Hintergrundeffekten.
Unterdessen hat die Buchverlagsbranche generative AI vor allem in der automatischen Content-Generierung für das Marketing und bei personalisierten Empfehlungen eingesetzt. Die Auswirkungen der Technologie auf den Kreativprozess bleiben auch hier bislang begrenzt. Die Advertising- und Marketing-Branche hat AI-Anwendungen dagegen deutlich schneller für sich entdeckt und nutzt ihre Möglichkeiten für gezieltes Marketing, für die Personalisierung von Anzeigen und für Performance-Analysen.
Wie schnell sich generative AI-Anwendungen in den verschiedenen Medienbranchen etabliert haben, hängt insbesondere von den branchenspezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten sowie von der Bereitschaft der Verantwortlichen ab, in AI-Lösungen zu investieren und sie intensiv einzusetzen.
Die komplette Studie steht zum Download auf der Homepage von Bertelsmann zur Verfügung.