Urlaubsreisen sind trotz weiterhin widriger Umstände unvermindert beliebt. Der fortwährende Einfluss der globalen Spannungen kann die Sehnsucht nach neuen Reiseerfahrungen nicht bremsen.
Die Reiseanalyse 2024 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) unterstreicht die beachtliche Resilienz des Tourismussektors und zeichnet ein vielversprechendes Bild für das Reisejahr 2024. Ungeachtet der vielfältigen Herausforderungen treffen die Deutschen vermehrt Vorbereitungen für künftige Reisen. Im Jahr 2023 wurden mit knapp 55 Mio. Urlaubsreisenden (ab einer Reisedauer von mindestens 5 Tagen) ca. 1,5 Mio. Reisende mehr verzeichnet als im Vorjahr. Die durchschnittliche Reisedauer lag 2023 bei 13,1 Tagen – deutlich länger als 2022 (12,6 Tage) und auch 2019 (12,4 Tage).
Das Gesamtvolumen der Urlaubsreisen ging leicht zurück und lag im Jahr 2023 bei 65 Mio. Urlaubsreisen. Die Gesamtausgaben für Urlaubsreisen sind dagegen erheblich auf einen neuen Höchststand von nahezu 87 Mrd. Euro gestiegen. Zudem stiegen die Ausgaben pro Person und Reise 2023 auf einen Rekordwert von im Durchschnitt über 1.300 Euro.
POSITIVE DYNAMIK HÄLT AUCH 2024 AN
Während sich die wirtschaftlichen Aussichten für einige weiter angespannt darstellen, hat die Reiseplanung der Deutschen wenig an Schwung verloren: Im Jahr 2024 beabsichtigen mehr als 70 Prozent der Bevölkerung sicher zu verreisen, wobei etwa 41 Prozent schon im Januar so konkret geplant hatten, dass das Ziel bereits feststand.
Für die eigene wirtschaftliche Lage erwarten etwa 57 Prozent der Befragten keine Veränderung, 14 Prozent glauben sogar an eine Verbesserung ihrer persönlichen Situation in den nächsten 12 Monaten. Weniger als 30 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung.
Bezüglich der Ausgaben für Urlaubsreisen im Jahr 2024 geben 43 Prozent an, gleich viel wie im Vorjahr ausgeben zu wollen. Etwa 15 Prozent erwarten höhere Ausgaben, 7 Prozent eine Verringerung. Dies unterstreicht die Priorisierung von Urlaubsreisen als Konsumkategorie auch unter erschwerten Bedingungen.
ALLZEITHOCH BEI FERNREISEN
Zusammen mit der gestiegenen Reiseabsicht gingen 2023 mit einem Gesamtvolumen von knapp 51 Millionen noch einmal mehr Urlaubsreisen ins Ausland (78%). Den Spitzenplatz der begehrtesten Auslandsdestinationen sicherte sich Spanien, gefolgt von Italien, der Türkei, Kroatien und Griechenland. Fernreiseziele konnten ihren Marktanteil auf ein neues Allzeithoch von rund 9 Prozent steigern.
Die touristische Landschaft hat sich auch in puncto Reiseorganisation verändert: Insbesondere hat sich die Zahl der Pauschalreisen im Jahr 2023 deutlich erhöht – vor allem im Zusammenhang mit einer gestiegenen Anzahl an Reisen in den Mittelmeerraum. Reisen ins Inland zieht es die Urlaubsreisenden vor allem nach Bayern und Schleswig-Holstein.
AUF DEM WEG ZUR VOR-PANDEMIE-SITUATION
Die Branche hat sich in bemerkenswerter Weise von den Rückschlägen der Pandemie erholt und steuert in einem vergleichsweise ruhigen Fahrwasser durch die aktuell andauernden politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Dabei zeigen sich eindeutige Signalen für eine zukünftig weiterhin positive Entwicklung.
Die Ergebnisse der Reiseanalyse 2024 unterstreichen die Resilienz und das kontinuierliche Wachstum des Tourismussektors. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten haben die Deutschen ihre Reiselust beibehalten. Gute Aussichten für die (weitere) Tourismussaison 2024.