Urlaub hat für die Deutschen einen enormen Stellenwert. Daran kann auch der aktuelle „Dauerkrisenmodus“ nichts ändern – im Gegenteil: Wie die Reiseanalyse 2023 und die Ad Alliance Travel Study zeigen, hat die Branche in kürzester Zeit zu alter Stärke zurückgefunden.
Reiseaufkommen wieder auf Vor-Krisen-Niveau
Die Reisebranche sah sich 2022 mit zahlreichen Belastungen konfrontiert. Nichtsdestotrotz zeigte sich bereits in den Ergebnissen der Reiseanalyse 2022* eine starke Erholung der Branche und ein Anstieg des Reiseaufkommens. Dieser Trend setzt sich in den jüngsten Daten der Reiseanalyse 2023 fort: So haben mit Rückblick auf das letzte Jahr drei Viertel der Befragten mindestens eine Urlaubsreise von mindestens fünf Tagen Dauer unternommen (Vorjahr: 68%). Dies entspricht einem erneuten Plus von rund 7 Prozentpunkten. Der Anteil der Kurzreisenden an der Gesamtbevölkerung kann mit 39% ebenfalls zulegen (+6 Prozentpunkte). Somit liegt im dritten Jahr nach Ausbruch der Pandemie das Reiseaufkommen wieder nahezu auf dem Vor-Krisen-Niveau.
Anteil der Fernreisen nimmt deutlich zu
Auch das Verhältnis von Inlands- und Auslandsreisen entspricht inzwischen ungefähr wieder dem Stand vor der Pandemie. So ging es bei 73% aller Urlaubsreisen im Jahr 2022 ins Ausland (Vorjahr: 63%). Absolut gesehen entspricht dies einer beeindruckenden Zahl von 49 Mio. Reisen (RA2020: 52 Mio.).
Nach der Reise ist vor der Reise
Die Ad Alliance Travel Study* gibt auch Einblicke in die Zeit nach der Reise. Fast die Hälfte der Befragten beginnen direkt nach der Rückkehr mit den Überlegungen für den nächsten Urlaub, 79% der Reisenden sprechen im Familien- und Freundeskreis über den Urlaub. Zwei Drittel zeigen Urlaubsfotos, mehr als die Hälfte spricht konkrete Empfehlungen aus.
Laut Reiseanalyse steigt die Reiseabsicht auch im aktuellen Jahr weiter an und liegt mit 69% auf hohem Niveau (Vorjahr: 61%, 2020: 71%). Laut Ad Alliance Travel Study (Befragung im Januar 2023) planten 36% einen Urlaub im Zeitraum von Mai bis August 2023.
Mehr Zeit für Vorfreude
Wie schon im Vorjahr nehmen laut Reiseanalyse 40% der Befragten bei sich selbst eine größere Flexibilität beim Thema Urlaubsreisen wahr: So würden sie lieber Ziel oder Zeitraum der Reise ändern, bevor sie auf einen Urlaub verzichten müssten – möglicherweise ist dies ein Learning aus den Erfahrungen der Krisenzeit. Zu Zeiten der Corona-Pandemie wurden Urlaubsentscheidungen deutlich spontaner getroffen – dieser Effekt hebt sich 3 Jahre später nahezu auf: Aktuell geben nur noch 14% der Reisenden an, sich in den letzten vier Wochen vor Abreise für den Urlaub entschieden zu haben (Vorjahr: 24%).
Früher die Entscheidung zu treffen, bedeutet auch: Mehr Zeit für Vorfreude! Laut der Ad Alliance Travel Study spüren 54% der Befragten im Januar bereits Vorfreude und haben Lust auf die bevorstehenden Urlaubsreisen im Jahr 2023.
Fazit: Reisen hat für die Deutschen einen sehr hohen Stellenwert. Daher konnte sich die Reisebranche binnen kürzester Zeit von der Corona-Krise erholen. Auch die aktuellen Krisen trüben weder die Urlaubslust, noch verändern sie erkennbar das Reiseverhalten.