Neue Analyse der Ad Alliance zeigt: Immer mehr Deutsche wollen zwar bald wieder verreisen, aber die Corona-Erfahrungen bestimmen weiterhin das Buchungsverhalten.
Die Deutschen gehören zu den reisefreudigsten Nationen. Weil Reisen in den Hochphasen der Corona-Pandemie mit zahlreichen Unsicherheiten verbunden waren, brach insbesondere die Nachfrage nach Auslands-Destinationen ein.
Im Frühjahr stellten wir die Ergebnisse der Reiseanalyse 2021* vor, die erstmals detailliert Auskunft über den Einfluss der Corona-Pandemie auf das Reiseverhalten der Deutschen** gab. Nach jahrelangem Aufschwung zeigte sich ein Rückgang bei der Zahl der Reisenden um 19 Prozent, bei den Urlaubsreisen um 29 Prozent und bei den Gesamtausgaben um 38 Prozent. Trotz größter Widrigkeiten hatten aber letztlich immer noch 63 Prozent im Krisenjahr 2020 eine Urlaubsreise unternommen. Etwa die Hälfte der Reisen ging ins Ausland, die Zufriedenheit war sehr hoch.
Nun gibt es neue Erkenntnisse auf Basis mehrerer Forsa-Befragungen*** im Auftrag der Ad Alliance im Zeitraum von April bis Juli 2021. Die Analyse zeigt: Knapp 40 Prozent der Befragten mussten während der Pandemie Reise- oder Hotelbuchungen aufschieben – doch 91 Prozent von ihnen planen, diese bald nachzuholen.
Das passende Signal hierfür lieferten offensichtlich die sinkenden Infektionszahlen in den Sommermonaten: Hatten im April 2021 noch 60 Prozent der Deutschen vor, innerhalb der folgenden 12 Monate zu verreisen, waren es im Juli bereits 73 Prozent. Gleichzeitig sank der Anteil der Unentschlossenen von 28 auf 19 Prozent. Mehr als die Hälfte der Befragten (53%) wollte die Situation abwarten und eher kurzfristig buchen.
Die langfristige Vorausbuchung wird zur Ausnahme
Generell ist man vorsichtiger bei der Reisebuchung geworden. Fragt man Personen, die zwar in den nächsten 12 Monaten verreisen wollen, aber bislang noch nicht gebucht haben, so wollen 38 Prozent ein bis drei Monate vor Abreise buchen, weitere 39 Prozent sogar erst in den letzten vier Wochen vor der Abreise.
Zwar hat die Pandemie in vielen Haushalten Löcher in die Haushaltskasse gerissen, aber dennoch bestätigen knapp 80 Prozent der Befragten, dass sie sich in den nächsten 12 Monaten eine Reise leisten können. Fast die Hälfte der Befragten (46%) findet, dass sie in den letzten Monaten auf Vieles verzichtet haben und sich im nächsten Jahr – auch bei Reisen – wieder mehr gönnen wollen.
Höherer Informationsbedarf, Flexibilität ist Trumpf
Dass die Erfahrungen aus den Zeiten der Lockdowns noch nachwirken, zeigt der Blick auf die Erwartungen an die Reiseanbieter: 60 Prozent der Befragten haben einen deutlich höheren Informationsbedarf zu den Angeboten als in früheren Jahren, 70 Prozent achten in der Kommunikation der Anbieter stark auf Rücktrittsgarantien und Sicherheitsversprechen. Drei von vier Befragten (74%) würden derzeit wegen Corona nur kostenlos stornierbare bzw. umbuchbare Urlaubsangebote buchen.
Die neuen Daten zeigen: Die Sehnsucht nach Urlaub ist groß! Allerdings werden kurzfristige Buchungen bevorzugt – und Anbieter, die umfangreiche Sicherheits- und Rücktrittsgarantien anbieten.